Teilnahme an einer Studie des Max-Planck-Instituts

von Thomas Wagenführ (Kommentare: 0)

Im Sommer 2018 meldete mein Zweibeiner meinen Kumpel Perri und mich im Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte an. Hier können wir Fellknuddeltiere an einer Hundestudie zum Thema „Kognitives Verhalten“ teilnehmen und einen kleinen Beitrag in der Forschung leisten.

Eines Tages klingelte das Telefon und Perri und ich wurden zu einem Einstellungstest eingeladen. Gut gelaunt fuhren wir am 09.11.2018 nach Jena. Wir stiegen aus dem Auto und während Perri nur ein bisschen nervös war und recht manierlich den Haupteingang in das Gebäude suchte, hatte ich es besonders eilig und lief so gar nicht schön Leine. Ich war ein Wirbelwind, dabei wusste ich gar nicht, was kommen sollte. Ich wusste nur: gleich wird es spannend, aufregend und außerdem hab ich schon wieder Hunger und möchte Leckerchen.

Wir wurden sehr freundlich von Frau Dr. Bräuer und ihrem wissenschaftlichen Mitarbeiter empfangen. Der heutige Einstellungstest sah vor, das Perri und ich abwechselnd mit Frau Doktor und ihrem Mitarbeiter in einem separaten Raum gingen und dort ohne unsere Frauchen lernen sollten, auf eine auf dem Boden liegende Kiste zu steigen. Dadurch wurde eine Plexiglastüre geöffnet und man bekam ein leckeres Häppchen.

Perri und ich arbeiteten immer nacheinander und während der eine lernt, durfte sich der andere ausruhen. Zunächst wurden wir noch zum Öffnen des Futtertürchens auf die Kiste geschickt, aber schon recht zügig erkannten wir, dass wir auch einfach selber das Tor zum Fresschen öffnen konnten.

Frau Dr. Bräuer und ihr Assistent waren sehr zufrieden mit unserer Leistung. Somit bestanden wir den Einstellungstest: „öffne das Türchen“ und vereinbarten einen neuen Termin, um mit der Studie  zu starten.

Ziel ist es, heraus zu finden, ob wir Fellnasen Signale aus unserer Umgebung wahrnehmen und diese verarbeiten können. In unserer Studie bedeutet das: wir haben gelernt, wie sich die Tür öffnen lässt, um an die Dinge hinter dem Türchen zu kommen. Wenn jetzt aber mein Zweibeiner an das will, was hinter der Türe ist, er aber nicht weiß, wie er das hinkommt, aber ich das wüsste, würde ich ihm dann helfen und die Türe öffnen? Wenn ich das täte – dann hab ich kognitive Fähigkeiten.

Unser zweiter Termin für unsere wissenschaftliche Forschungsarbeit fand am 19.11.2018 statt.

Zuerst durften Perri und ich im „warm up“ zeigen, dass wir es noch drauf haben. Klappte alles super, also begannen wir die Testreihen. Jeder von uns hatte 3 Versuche hintereinander.

Versuch 1: Ich begleite mein Frauchen in den Testraum und werde abgeleint. Madam setzt sich und tut so, als kennen wir uns nicht. Sie schaut sich eine Lektüre an. Unterdessen ist in dem durch die Plexiglasscheibe abgetrennten Bereich in dem Raum in Test 1 lecker Futter für mich. Nun wird die Zeit gestoppt, wie lange wir Fellknuddeltiere benötigen und selbständig die Türe öffnen. Das gelang uns beiden. Test 2 sah dieselbe Aufgabenstellung vor, nur hat man das Futter vergessen. Es war einfach nix hinter der Plexiglastüre. Während ich auch fleißig das Türchen öffnete, war Perri – der Schlaufuchs – eine Idee gewiefter. Er bemühte sich gar nicht die Türe zu öffnen, weil er ja sah, dass dahinter nichts ist. Im Grunde war das wohl die richtige Entscheidung, da er die Situation besser erfasste.

In Test 3 allerdings befand ich hinter der Tür ein Schlüssel. Unserer Zweibeiner gaben sich alle Mühe uns innerhalb der 60 Sekunden Testzeit mit Gestiken  und Worten zu vermitteln, dass sie unbedingt wohl an diesen Schlüssel wollten. Dazu durften wir natürlich nicht auf den Türöffner geschickt werden. Aber das war auch nicht nötig, denn vor Ablauf der Zeit gelang es uns beiden rechtzeitig auch diesen Test zu bestehen und das Türchen zu öffnen.

Und auch der dritte Termin war erfolgreich, wir beide öffneten wie wild jedes Türchen, ob sich dahinter nun etwas befand oder nicht… ratzbatz die Tür war auf.

Uns beiden haben diese Tests total viel Spaß gemacht und wir durften als Mitmachbelohnung sogar noch ein kleine Spielzeug oder etwas zum Futtern aus einer großen Box aussuchen.

Wir hören uns also und bis dahin….das Pfötchen zum Gruß

Eure Emma

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